Ein erstklassiges Anschreiben zu verfassen, stellt für viele Bewerber:innen nach wie vor eine große Herausforderung dar. Oftmals werden Tage in die Ausarbeitung des perfekten Anschreibens gesteckt, um dann nach der Bewerbungsphase feststellen zu müssen, dass dieses trotz aller Mühen und investierter Stunden nicht optimal war und man eine Absage erhält.
Etwas Übung gehört natürlich auch zur Formulierung eines wirklich erstklassigen Anschreibens sowie genaue Kenntnisse über die Anforderungen und versteckten Kriterien der Zielposition. Allerdings gibt es ein paar generelle Tipps, mit denen sich ein mittelmäßiges Anschreiben schon massiv verbessern lässt.
Aus diesem Grund gehe ich in diesem Artikel darauf ein, wie ich selbst meine Anschreiben verfasst habe, die mich bis zu McKinsey gebracht haben und die während meines MBA Studiums auch vom Harvard Career Center approved wurden.
Einleitung
Kurzgesagt sollte die Einleitung zügig zum Ziel führen und weder tagespolitische Ereignisse noch frühkindliche Interessen behandeln. In der Regel habe ich bereits im ersten Satz hervorgehoben, was das jeweilige Unternehmen für mich einzigartig macht und hier auch, falls möglich, eigene Erfahrungen geschildert, die dies veranschaulichen. Den letzten Satz der Einleitung habe ich meist dazu genutzt, um zur Position überzuleiten. So stellte ich meist heraus, welche Position für mich interessant war und ab wann ich für diese zur Verfügung stehen würde.
Hauptteil
Dieser Teil des Anschreibens ist meiner Meinung nach das absolute Kernstück jeder Bewerbung und der einfachste Hebel, um zu überzeugen. Bei meiner McKinsey Bewerbung startete ich hier beispielsweise mit einigen Belegen und Beispielen, warum Consulting der richtige Schritt für mich ist und welche Passionen ich mit einer Arbeit bei McKinsey verbinden kann. Anschließend habe ich entlang meiner bisherigen Stationen glaubhaft beschrieben, welche Skills ich bisher gesammelt hatte und wie ich diese in meine zukünftige Tätigkeit als Consultant gewinnbringend einsetzen werde. Hier ist es meiner Meinung nach wichtig, die für diese Position relevanten Fähigkeiten (in meinem Fall war das Consulting) darzulegen, um sicherstellen zu können, dass das Recruiting oder die HR Abteilung erkennt, dass ich mit meinen Erfahrungen den Beruf oder die Position auf die ich mich bewerbe, erfolgreich ausführen kann. Im besten Fall ergibt sich daraus eine chronologische Darstellung der bisherigen Stationen, die einen logischen roten Faden aufzeigt.
Schluss
Der Schluss beinhaltet in der Regel weniger Informationen, sondern kann je nach Vorliebe gestaltet werden. Für meine Bewerbungen habe ich oftmals einen Ausblick gegeben, auf welche Aspekte ich mich bei der jeweiligen Stelle freue. Sinnvoll kann hier auch sein, das eigene Interesse noch einmal zu bekräftigen und für Rückfragen gerne zur Verfügung zu stehen.
Allgemein
In der Regel sollte ein Anschreiben zwischen 300 und 500 Wörtern umfassen. Besonders lange Anschreiben verschrecken eher, als dass sie Interesse wecken würden. Ein Anschreiben sollte logisch, klar und aufeinander aufbauend sein – thematische oder zeitliche Sprünge führen oft zu vermeidbaren Verwirrungen. Auch sollten Anschreiben nicht generisch formuliert werden, sondern klar auf die Anforderungen und Spezifitäten des Zielunternehmens angepasst werden.
Um ein erfolgreiches Anschreiben zu formulieren, gehört allerdings auch etwas Fingerspitzengefühl und konkretes Wissen über die Position sowie das Zielunternehmen hinzu. Auch vorherige Berührungspunkte mit dem Unternehmen sind nicht von Nachteil. Gleichzeitig sollte sich die Frage gestellt werden, in welcher Sprache das Anschreiben verfasst werden soll.
Diese Tipps sind bei weitem nicht ausreichend, um ein erfolgreiches Anschreiben formulieren zu können, das würde einerseits den Rahmen sprengen und andererseits sind sowohl der individuelle Werdegang als auch das Zielunternehmen wichtig für die Formulierung. Allerdings können sie dabei unterstützen, etwas Struktur und Rahmen in die eigenen Anschreiben zu bringen und so vielleicht dabei helfen, die ein oder andere Stelle zu bekommen.
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