Liegt einmal die Einladung zum Interview an der Harvard Business School im eigenen Postfach, ist der erste große Meilenstein Richtung Aufnahme in eines der prestigereichsten MBA Programme der Welt geschafft.
Doch mit der Erleichterung über die Einladung zum Interview wächst auch bei vielen Bewerbenden die Unsicherheit, was sie wohl bei ihrem Interview erwarten wird und wie sie sich bestmöglich auf diese doch außergewöhnliche Situation vorbereiten können.
Wir selbst sind durch diese Interviewsituationen gegangen und dadurch, dass wir jedes Jahr unsere Ivery Klient:innen durch den gesamten Bewerbungsprozess einschließlich Interviews an den führenden Business Schools begleiten, wollen wir etwas Licht ins Dunkle bringen und Euch zeigen, mit welchen Fragen zu rechnen ist.
Eines vorneweg
Besonders wichtig ist mir zu betonen, dass das Interview an der Harvard Business School keine künstliche Drucksituation ist, sondern vielmehr eine Chance für die Bewerbenden und die Business School darstellt, sich in einem angenehmen Rahmen gegenseitig kennenzulernen. Somit steht die zu interviewende Person im Zentrum mit all ihren Facetten, Stärken und Schwächen und nicht, wie oft fälschlicherweise angenommen, die reine Überprüfung der Kompetenzen (diese ist nämlich schon durch die schriftliche Bewerbung passiert). Um erfolgreich zu sein, muss man bei weitem nicht die beste oder überzeugendste Person mit den meisten Accomplishments sein, sondern eher eine Person, mit der man sich gerne unterhält, von der man lernen kann und die perfekt in den Klassenverband passt. Trotz alledem darf auf eine gründliche Vorbereitung auf die doch ziemlich unüblichen Interviewfragen der HBS nicht verzichtet werden, um nicht doch auf den letzten Metern das ersehnte Ziel zu verfehlen.
Typische Fragen
Walk me through your resume
Diese Frage wird gerne zu Beginn des Interviews gestellt, um einen einfachen „Entry“ in das Gespräch zu finden und einige der Punkte daraus im späteren Verlauf des Interviews aufzugreifen. Hier wird der Bewerber:in bewusst die Möglichkeit geben, ihren bisherigen Lebenslauf stringent vorzustellen und im besten Fall zusätzlich noch Kontext zum eigenen Rational der getroffenen Entscheidungen zu geben.
Now that we have read your application, what is something you can tell us about yourself that we will still find surprising?
Eine Frage wie diese überrascht Bewerbende sehr gerne, da viele sich auf die offensichtlichen Exzellenzmarker ihres bisherigen Werdegangs vorbereiten und meist die weniger stringenten bzw. überraschenden Elemente ihrer Vita vergessen. Doch hier heißt es, mit Persönlichkeit zu überzeugen, sich nahbar zu machen und ein Thema anzureißen, das beim Admission Committee ein „Aha-Erlebnis“ auslöst.
Are you happy with the choices you have made? What advice would you give your young self?
Diese Frage zielt auf die Fähigkeit der Bewerbenden ab, ob sie reflektieren und ggf. auch kritisch ihre Entscheidungen hinterfragen können. Mit „yes“ zu antworten, wäre viel zu kurz gegriffen und würde sehr viel Potenzial auf dem Tisch liegen lassen. Bei dieser Frage kommt es vielmehr darauf an, auf besondere Kernentscheidungen des eigenen Werdegangs einzugehen, diese kritisch zu beleuchten und überzeugende Learnings aus ihnen abzuleiten. Im besten Fall würden diese dann mit dem Rat an das jüngere Ich verknüpft werden.
What are the qualities you believe are important for business leaders to possess currently?
Auch diese ist eine typische HBS Frage, denn sie zielt nicht auf die Oberfläche, sondern auf das Darunterliegende ab. Anstatt einen Einblick in die „guten“ Führungsqualitäten einer x-beliebigen Führungskraft zu geben, verrät diese Frage vielmehr die eigene Einstellung und die eigenen Überzeugungen der Bewerber:in. So lassen sich sehr leicht Rückschlüsse von der Business School ziehen, wie der/die Bewerbende sich selbst als Führungskraft gerne sehen würde und welche Werte er/sie besitzt.
If you had an extra hour every day, what would you do with it?
Eine Frage wie diese gehört natürlich auch zum Repertoire der Harvard Business School, denn sie lässt einen klaren Rückschluss auf die Prioritäten der Bewerber:in zu und ob sie/er einen guten Fit darstellt. So interessiert die HBS, ob diese Extrastunde mit Arbeit verbracht werden würde, mit dem Erlernen neuer Skills, mit Hobbies oder lieben Menschen und Familie.
Fazit
Wer also denkt, er müsse „nur“ mit den eigenen Kompetenzen überzeugen, der hat beim Harvard Business School Interview weit gefehlt. Die Business School sucht nach Persönlichkeiten, die ihre eigenen Wege gehen, ihre Leidenschaften vorantreiben und sich nicht von standardisierten Schablonen blenden lassen. Kandidat:innen, die auf „ausgetrampelten“ Pfaden und Standardwegen unterwegs sind, werden bereits im Rahmen der schriftlichen Bewerbung ausgesiebt.
Solltest Du also auf der Suche nach Deinem eigenen Weg sein, der Deine Stärken mit Deinen Passions verknüpft und sicherstellt, dass Du im Meer an ähnlichen Profilen nicht untergehst, dann kannst Du Dich gerne melden.
Gemeinsam entwerfen wir Deinen eigenen Karriereplan samt detaillierten Stationen (Auslandssemester, Praktika, Stipendien), der Dich an Deine Ziele (sei es MBA an einer Top Business School oder Wunschfirma) bringt und gleichzeitig sicherstellt, dass Du eine Menge Spaß entlang des Weges hast.
Genaue Infos zu unserer strategischen Profilentwicklung findest Du hier.
Und wenn Du bereits mit großen Schritten Richtung MBA Bewerbung und Interviews gehst, stehen wir Dir natürlich über den gesamten Bewerbungsprozess hinweg zur Verfügung.
Genaue Infos zu unserem MBA Bewerbungssupport findest Du hier.