Ganz am Anfang zu stehen, die eigene Karriere noch vor sich zu haben – ein gleichsam großes, aber auch beängstigendes Gefühl. Welche Türen in der Karriere zuerst öffnen, welche Wege gehen und welche ignorieren? Die Möglichkeiten einer Karriere scheinen zahllos und jede Karriereentscheidung hat das Potential, andere Optionen einzuschränken.
Mit jedem Schritt in eine Richtung öffnen sich so viele neue Türen, Fenster und Räume. Andere hingegen schließen sich für vielleicht immer. Jeder Schritt trägt Konsequenzen – Konsequenzen für Arbeitsort, Arbeitsplatzsicherheit und auch finanzielle Möglichkeiten. Somit wird die Entscheidung für Karriereschritte und Karrierewege schwer und manchmal auch lähmend.
Wie aber Entscheidungen für die Karriere treffen, wenn die Zukunft nicht absehbar ist?
Der Weg zum Ziel
Eine Möglichkeit, Dich Deiner Karriere zu widmen, ist es, Dir ein Karriereziel zu stecken und dieses konsequent zu verfolgen. Vielleicht möchtest Du an einer namenhaften Universität Deinen Master machen oder als Senior Partnerin in einer Unternehmensberatung Deine Karriere abschließen. Vielleicht war es immer schon Dein Wunsch, ein Startup zu gründen oder Du möchtest mit Deiner Karriere Deine Reisepläne verwirklichen.
Damit Du diese Karriereziele erreichen kannst, ist es notwendig, Dir anzusehen, welche Etappen Du hierfür in Deinem Lebenslauf benötigst: Auslandserfahrung, bestimmte Praktika, Tätigkeiten in prestigereichen Organisationen? Aber auch Fähigkeiten und Netzwerke sind immens wichtig: Ist es sinnvoll, bestimmte Sprachen zu sprechen, bestimmte Erfahrungen gemacht zu haben oder bestimmte Personen zu kennen?
Ein Vorteil: Durch gezielte Planung kannst Du Deinem Karriereziel vorausgreifen und überlässt Deine Träume nicht dem Zufall.
Ein Nachteil: Weder weißt Du, ob diese Karriereziele für Dich in der Zukunft noch relevant sein werden oder ob sie Dir tatsächlich so liegen, wie Du Dir aktuell vorstellst.
Der Weg als Ziel
Eine andere Möglichkeit ist es, Deinen Status Quo zu analysieren und das zu tun, das Dich an Deinem aktuellen Punkt am meisten karrieretechnisch voranbringt und Dir die meiste Freude bereitet. Einige Forschungsmonate in Patagonien, eine Tätigkeit in einem fancy Berliner Startup, das Studium Deiner Träume, eine Weltreise mit Rucksack?
Meistens sind die Dinge, die die meiste Freude auslösen, diejenigen, in denen man besonders erfolgreich ist. Arbeit geht leichter von der Hand, sobald man Spaß an ihr hat. Gleichzeitig ist es aber auch wichtig, sich vor Augen zu führen, dass Hobbies manchmal lieber Hobbies bleiben sollten, weil sie als Vollzeittätigkeit ihren Reiz verlieren können.
Wählst Du aber jeden Karriereschritt mit Bedacht, so ist es durchaus wahrscheinlich, dass Dich nicht nur die einzelnen Etappen deiner Karriere glücklich machen, sondern Du auch die Karriereziele erreichst, die daran anschließen und somit Deine liebsten Tätigkeiten inkludieren.
Ein Vorteil: Deine Karriereetappen sind nicht erzwungen, sondern bereiten Freude und Du bleibst flexibel in Outcomes.
Ein Nachteil: Manche Aspekte, wie Sicherheiten, können auf der Strecke bleiben oder Du könntest bereuen, dass Deine Entscheidungen nicht zielgerichtet waren.
Und nun?
Beide Möglichkeiten haben Vor- und Nachteile. Je nach Deiner Persönlichkeit sowie dem Punkt, an dem Du bist, solltest Du Dich mehr für die erste Variante oder die zweite entscheiden oder beide so zusammenstellen, dass sie perfekt auf Dich passen.
Und damit Deine Entscheidungen auch nachhaltig sind, ist es immer sinnvoll, Dir regelmäßig einige Fragen zu stellen und nach den Antworten zu agieren. Im Nachfolgenden haben wir einige der zahlreichen Fragen notiert:
Was wünschst Du Dir vom Leben? Was darf nicht fehlen?
Wenn Du auf etwas verzichten müsstest, welcher Verzicht würde Dir am leichtesten fallen? Denke hier unter anderem an finanzielle Sicherheit, Prestige durch den Job, Leidenschaft für die Tätigkeit, persönliche Weiterentwicklung, Gebundenheit an einen Ort, aber bedenke auch die Konsequenzen für familiäre, romantische und freundschaftliche Beziehungen.
Welche Deiner Fähigkeiten machen Dich weitestgehend einzigartig? Welche Möglichkeiten hast Du, diese in berufliche Tätigkeiten oder Karrieren zu transformieren?
Wo möchtest Du in fünf Jahren, zehn Jahren und fünfzehn Jahren stehen? Was möchtest Du erreicht haben?
Und sobald Du zwischen Entscheidungen stehst, solltest Du Dich auch immer fragen, welche Türen von welcher Entscheidung geschlossen und geöffnet werden.
Denn manchmal sind Weg und Ziel gleichwertige Ziele.
