Die Recommendations sind ein integraler Teil der MBA Bewerbung für Business Schools wie die Harvard Business School, Stanford Graduate School of Business oder auch MIT Sloan. Und obwohl sie der einzige Part der Bewerbung sind, den man nicht selbst formuliert, gibt es einige Möglichkeiten, dennoch das Maximum aus den Recommendations zu holen. In diesem Artikel stellen wir einige Aspekte vor.
Vorab aber allgemeine Informationen zur Recommendation
Anzahl und Art der Recommendation
Die Anforderungen an die Recommendations können sich zum einen je nach Business School unterscheiden und zum anderen die Bewerbung deferred (nach dem Studium) oder regulär (nach Arbeitserfahrung) eingereicht wird. Die Columbia Business School benötigt beispielsweise sowohl für deferred als auch regulär nur eine Recommendation, die Harvard Business School hingegen zwei für deferred sowie regulär.
In der Regel sind die Fragen, die an die Recommender gestellt werden, für die verschiedenen Business Schools ähnlich, können sich aber auch stark unterscheiden.
Bei der Columbia Business School wird für die deferred Bewerbung folgende Frage gestellt, die in 1000 Wörtern beantwortet werden soll: „Please share how you feel the applicant will contribute to the Columbia Business School classroom and community.“ Für die reguläre MBA Bewerbung existieren zwei Fragen: “How do the candidate’s performance, potential, background, or personal qualities compare to those of other well-qualified individuals in similar roles? Please provide specific examples.” und “Please describe the most important piece of constructive feedback you have given the applicant. Please detail the circumstances and the applicant’s response.”
An der Stanford Graduate School of Business werden die Recommender gebeten, Charaktereigenschaften der Bewerbenden einzuordnen sowie dazu aufgefordert, drei Fragen zu beantworten: „How does the applicant’s performance compare to that of other well-qualified individuals in similar roles? Please provide specific examples (e.g., what are the applicant’s principal strengths?). (Up to 500 words)”, “Describe the most important piece of constructive feedback you have given the applicant. Please detail the circumstances and the applicant’s response. (Up to 500 words)” und die optionale dritte Frage “Is there anything else we should know? Please be concise.”
Vergleicht man dies mit den Fragen für die Recommender der regulären MBA Bewerbung an der Harvard Business School, so zeigen sich deutliche Überschneidungen zu Stanford: “How do the candidate’s performance, potential, background, or personal qualities compare to those of other well-qualified individuals in similar roles? Please provide specific examples. (300 words)”, “Please describe the most important piece of constructive feedback you have given the applicant. Please detail the circumstances and the applicant’s response. (Recommended 250 words)” und “Is there anything else we should know? Please be concise.”
Art der Recommender
Auch die Positionen und Rollen von Recommendern können sich je nach Business School sowie Zeitpunkt der Bewerbung unterscheiden. Für die Deferred Bewerbung ist meist auch eine akademische Lehrperson geeignet, es kann aber auch eine übergeordnete Person aus einem Praktikum gefragt werden. In der regulären Bewerbung ist es üblich, eine übergeordnete Person aus dem Berufsleben zu wählen, bei manchen Business Schools, wie etwa der Harvard Business School, können aber auch Mentor*innen genutzt werden. In der Regel ist es wichtig, dass die Recommender die Bewerbenden sehr gut einschätzen und die Fragen detailliert beantworten können.
Best Practices
Um nun aber das Maximum aus der Recommendation holen zu können, gibt es einige Dinge, die beachtet werden sollen. Im Nachfolgenden werden wir ein paar Aspekte näher diskutieren:
Auswahl der Recommender
Viele Bewerbenden machen den Fehler, dass sie sich für ihre MBA Bewerbung die hierarchisch höchste Person im Unternehmen oder der Universität suchen. Diese können aber meist nicht viel zu den Tätigkeiten und zur Performance der Bewerbenden sagen und haben zudem oftmals so wenig Zeit, dass sie die Personen beten, die Recommendation selbst zu schreiben.
Hier gibt es einige Fallstricke:
Die Recommender sollten ihre Recommendation im Idealfall immer selbst schreiben, wie man an diesem Zitat der Stanford Graduate School of Business sehr gut erkennen kann: „You must not have any involvement in the drafting, writing, translation, or submission of the letters, including having any outside party review the letters before they are submitted.“ Das eigene Formulieren der Recommendations kann eine red flag bei der Bewerbung darstellen, vor allem, wenn der Schreibstil des Essays und der Schreibstil der Recommendation zu ähnlich sind.
Gleichzeitig zeigt eine selbstgeschriebene Recommendation, dass die Person vielleicht doch nicht die inspirierendste und tollste Person im Vergleich zu ähnlichen anderen ist, denn sonst würden sich die Recommender die Zeit nehmen, diese Recommendation selbst zu formulieren.
Aus diesem Grund ist es so wichtig, dass man nicht nach der hierarchisch höchsten Person sucht, sondern nach der Person, die die eigene Arbeit am besten einschätzen kann und bereit ist, die Stunden für eine exzellente Recommendation zu investieren.
Zeitplanung der Recommendation
Bei der Zeitplanung geht es nicht nur um die Recommendation an sich, sondern auch darum, sich frühzeitig die Personen zu suchen, die in den nächsten Jahren eine Recommendation formulieren können. Hier gilt es zu netzwerken, genug Arbeitskontakt herzustellen und eine sympathische Ebene aufzubauen. Hat man schließlich geeignete Personen gefunden, so sollte genug Zeit für die Recommendations eingeplant werden, da diese sehr zeitaufwendig und intensiv sind. Am besten gibt man den eigenen Recommendern einige Monate Zeit, diese zu formulieren und abzusenden.
Austausch mit Recommendern
Selbstverständlich ist es möglich, sich vor dem Start der Recommendation mit den Recommendern auszutauschen und darüber zu sprechen, welche Aspekte in der Recommendation besonders angebracht wären. Allerdings ist es wichtig, hier nicht zu viel Kontrolle auszuüben, da die Recommendation kein eigenes Schriftstück ist, sondern ein Bild einer anderen Person zu den Bewerbenden darstellt. Im Bewerbungsprozess kann man schließlich angeben, ob man die Recommendations einsehen möchte, oder verzichtet. Hier empfehlen wir immer, dass verzichtet werden soll, da dies Vertrauen widerspiegelt.
Falls Du mehr Unterstützung benötigst, können wir Dir sehr gerne mit unseren verschiedenen MBA Angeboten unter die Arme greifen.