Darum scheitern wir an großen Karrieren

27.01.2021

Und was Mut mit dem Erfolg von Karrieren zu tun hat

Eine steile Karriere in die begehrtesten Positionen der Wirtschaft scheint – übertrieben gesagt – bereits im Kindergarten zu beginnen, wenn man den zahlreichen Foren und Blogbeiträgen panischer Studierender der Wirtschaftswissenschaften Glauben schenkt. Von Beginn an sollte jede Entscheidung bedacht und klug getroffen, die Grundsteine der eigenen Karriere richtig gelegt worden sein. Andernfalls würde die Karriere auf einem ungünstigen Fundament wackeln, die erwünschten Aufstiegschancen würden immer weiter in die Ferne rücken.

Die Horrorszenarien verunsicherter High Potentials: Anstatt wie erhofft mit McKinsey oder BCG um die Welt zu jetten, säße man dann wehmütig im kleinen no name Unternehmensberatungsbüro, und anstatt der erträumten Private Equity Karriere würde müde nur die kleine Bankfiliale winken.

 

Die Profile, die bei den prestigereichen Organisationen dieser Welt gesucht werden, scheinen in den Foren schillernd und unerreichbar:

  • Notenschnitt: idealerweise unter den besten 5% des Jahrgangs
  • Studium: je prestigereichster die Universitäten, desto besser
  • Praktika oder Arbeitserfahrung: in den Top Unternehmen des eigenen Zielbereichs
  • Auslandserfahrung: soll nicht nach Party und Alkohol klingen, sondern nach zielgerichteter Erweiterung der eigenen Fähigkeiten
  • Hobbies: sollen Stil und Klasse zeigen, aber nicht zu protzig. Ausgefallen, aber auch nicht zu wild

 

Lange Nächte in der Bibliothek, die verzweifelte Suche nach den besten Praktika und dennoch scheinen die anderen (denen es sowieso immer leichter zu fallen scheint) noch weiter voraus zu sein: Bereits im dreisprachigen Kindergarten lernten sie rechnen, auf dem Weg zum Gymnasium noch nebenbei das ein oder andere Startup gegründet, in der Oberstufe die Praktika bei der Geschäftsleitung absolviert. Die vielgepriesenen Führungsfähigkeiten haben sie bereits seit der Mittelstufe im Lebenslauf.

Und egal, wie sehr man sich selbst bemüht, das eigene Profil wirkt fad, erfolgslos und mittelmäßig. Lohnt es sich da überhaupt, sich bei den prestigereichsten Unternehmen zu bewerben, genügt denn der eigene Notenschnitt?

Die beruhigende Antwort: Ja. Es lohnt sich nahezu immer.

 

Aim for the stars – you might land on the moon

Oder wer nicht wagt, der nicht gewinnt. Eine Zusage zu der Traum-Unternehmensberatung kann es logischerweise erst dann geben, wenn man sich beworben hat. Hochkompetitive Auswahlverfahren kann man erst dann überwinden, wenn man an ihnen teilgenommen hat.

Meist ist aber die Angst vor der Absage so groß, dass man, um sich vermeintlich vor dieser zu schützen, es gar nicht erst versucht. Schrödingers Kiste mit der Katze bleibt somit verschlossen. Die Ungewissheit erscheint beruhigender, als diese Kiste zu öffnen und das befürchtete Schicksal der Katze zu erfahren. Schließlich bleibt so im Nachhinein immer die Möglichkeit zu sagen, dass man doch vielleicht eine Zusage hätte bekommen können. Niemals muss man sich unter diejenigen einreihen, die abgelehnt wurden. Ein kleiner Trost bleibt somit immer.

Letztendlich erliegt man mit dieser Argumentation allerdings einem Trugschluss. Denn der einzige Weg, um definitiv nicht genommen zu werden, ist es, sich nicht zu bewerben. Und somit scheiterte man nicht nur bei der Bewerbung, sondern man versagte sich auch eine andere Möglichkeit: eine vielleicht quicklebendige Katze vorzufinden.

Sicherlich ist es sinnvoll, nicht alle Hoffnung auf die eine Karte zu setzen und das eigene Profil möglichst distanziert und objektiv zu analysieren. Die Sicherheitsbewerbungen ergeben damit durchaus Sinn, sollten aber niemals ohne die Wunschbewerbungen abgesendet werden. Und in manchen Fällen auch erst, nachdem die Wunschbewerbungen erfolglos waren.

Notendurchschnitt

Dein Notendurchschnitt spielt in einer Bewerbung für große und prestigereiche Unternehmen wie McKinsey oder die Harvard Business School oder Stanford eine große Rolle. So sollten Deine Noten zu den besten Notendurchschnitten Deines Jahrgangs gehören und auch Deine Fächer solltest Du klug gewählt haben – hierbei zählt nicht nur, dass es die Fächer sind, in denen Dein Notendurschnitt sehr gut ist, sondern auch, wie hilfreich sie Dir – unabhängig vom Notendurchschnitt für Deine Zukunft und Deine Karriere sein werden. Gleichzeitig wird bei der Bewerbung Dein Notendurschnitt nicht alleine, sondern Dein gesamtes Profil inklusive Noten betrachtet. Sowohl Unternehmensberatungen, als auch Private Equity Firmen, Investment Banken oder Business Schools legen Wert auf den Notenschnitt, aber auch, welche Praktika zu absolviert hast, welche Persönlichkeit und welche analytischen Fähigkeiten Du hast. Damit solltest Du für Deine Traumkarriere und Deine Bewerbung immer auch auf verschiedene Aspekte – auch unabhängig vom Notendurschnitt – Deiner Bewerbung und Deines Profils wert legen. Noten stellen hier nur einen dar.

Drückt man den Notendurchschnitt allerdings aus, so wäre es definitiv empfehlenswert, wenn Deine Noten oder Dein gesamter Notendurchschnitt zu den besten 15% gehört. Je besser der Notendurschnitt, desto besser die Chancen. Bein einigen Top Unternehmen geht man auch davon aus, dass der Notendurchschnitt unter den besten 5% liegen sollte.

Manchmal kann man auch mangelnde Notendurchschnitte durch sehr gute Praktikumszeugnisse ausgleichen. Daher ist es wichtig, dass Du zahlreiche Praktika absolvierst und in jedem einzelnen Praktikum Dein Bestes gibst, um so ein perfektes Arbeitszeugnis am Ende Deines Praktikums zu erhalten. Wenn vor allem die Fähigkeiten im Praktikum exzellent waren und einzelne Noten im Studium ergänzen, kannst Du so Deinen Notendurchschnitt zwar nicht verbessern, aber Deine Chancen erhöhen.

 

Praktika

Für eine Bewerbung an einer der Top Unternehmen wie McKinsey, Bain, BCG, Investment Banken, Private Equity Firmen stellen Praktika eine wichtige Ergänzung in Deiner Bewerbung dar. Zumeist haben Bewerber und Bewerberinnen vor ihrer Bewerbung bereits das ein oder andere Praktikum während ihres Studiums absolviert. Sehr selten bewerben sich Bewerber und Bewerbinnen auf Positionen bei McKinsey, BCG oder auch etwa Goldman Sachs, ohne jemals ein Praktikum absolviert zu haben. Auch wichtig zu beachten ist, dass das Praktikum manchmal zu einer Offer führen kann – das bedeutet, wenn Du Dich in Deinem studentischen Praktikum bei beispielsweise McKinsey sehr gut geschlagen hast, kannst Du am Ende Deines Praktikums eventuell eine Zusage für einen unbefristeten Arbeitsvertrag erhalten. Achte aber bei Deinem Praktikum darauf, dass es am Ende Deines Studiums ist, da manche Unternehmen wie McKinsey die Offer nach einem Praktikum nur für eine befristete Zeit aufrechterhalten.

Dein Praktikum solltest Du auch gut wählen und bei großen Unternehmen absolviert haben, damit Du mit Deiner Bewerbung bei den Top Unternehmen erfolgreich sein kannst. Sollte es Dir möglich sein, Deine Praktika im Ausland zu absolvieren, stellt dies für eine Bewerbung bei den Firmen auch einen großen Vorteil dar.

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