Falls Du immer schon einen MBA an einer der besten Business Schools – sei es Harvard, Wharton, Stanford oder MIT – machen wolltest, ist dieser Blogartikel perfekt für Dich. Dabei ist es völlig irrelevant, wo Du Dich in Deiner Ausbildung oder Karriere gerade befindest.
In unserer Arbeit mit unseren Klient*innen sind uns einige Mythen oder auch einige Annahmen aufgefallen, die wir gerne aufdecken würden. Für den Fall, dass Du Dich auch gerne bewerben wollen würdest und eine Annahme über die Application hast, die sich hier aber nicht findet, kannst Du uns gerne eine Nachricht senden.
1. Für die Top Business Schools brauche ich einen sehr guten GPA
Der durchschnittliche GPA der Class of 2023 der Harvard Business School liegt bei 3.69 auf einer Skala bis 4.0. Für den MBA an einer Top Business School musst Du beweisen, dass Du akademisch in der Lage bist, dem Unterricht zu folgen. Du solltest hochmotiviert sein und immer Dein Bestes geben – welches sich zumeist im GPA widerspiegelt.
Sollte Dein GPA aber eher zum unteren Teil des Durchschnitts gehören oder sogar sehr off sein, so bedeutet das nicht automatisch, dass Du keine Chancen hast und es gar nicht erst versuchen sollst. Für die MBA Application benötigst Du einen GMAT, mit dem Du beispielsweise einen niedrigen GPA ausgleichen kannst. Und sollte Dein niedriger GPA einen spezifischen Grund haben (wie es ein tragisches persönliches Ereignis, das Dich am Lernen hinderte), so haben die meisten Business Schools ein Feld in der Bewerbung, in der Du Hardships oder bestimmte Aspekte Deiner Bewerbung näher erklären kannst.
Fazit: No worries. In unserer Arbeit haben wir auch Personen mit niedrigen GPAs an die Business Schools bringen können. Das ein oder andere Mal war es eine Herausforderung, mit etwas Feingefühl bei den anderen Bewerbungselementen war es aber erfolgreich.
2. Für die Top Business Schools brauche ich einen sehr guten GMAT
Die Class of 2023 der Stanford Graduate School of Business hat einen durchschnittlichen GMAT von 738 – vermutlich löst diese Zahl bei vielen Panik aus. Auch hier gilt, dass ein hoher GMAT förderlich für die Bewerbung ist, aber dennoch wird das Gesamtprofil beleuchtet. An der Harvard Business School, an der der durchschnittliche GMAT bei 730 lag, startete die Range bei 590. Das bedeutet, dass mindestens eine Person mit einem GMAT von 590 die Anforderungen der MBA Application erfüllte und angenommen wurde.
Zum Beispiel gibt es mehr Spielraum für Studierende anderer Fächer – hierunter fallen Fächer wie Psychologie oder Literaturwissenschaft, auch Kunstgeschichte wird immer wieder gesucht.
Fazit: Für den GMAT solltest Du Dir genug Zeit nehmen und so lange üben, bis Du sicher über Dein Score-Ziel kommst. Sollte es aber dennoch nicht klappen, kannst Du Dich selbstverständlich trotzdem bewerben – hier sollte der Rest Deiner Bewerbung jedoch sehr aussagekräftig und stimmig sein. Auch hier hatten wir Personen mit einem niedrigem GMAT, bei denen wir in der Bewerbung bestimmte School-spezifische Aspekte hervorgehoben haben, um diese Schwächen erfolgreich ausgleichen zu können.
3. Ich habe sowieso keine Chancen
Von 100% der Personen, die sich nicht an den Business Schools beworben haben, haben 100% keine Zusage erhalten. Wir sind der Meinung, dass man Träumen eine Chance geben sollte, denn wenn es doch geklappt hat und Du zurückblickst, bist Du Dir wahrscheinlich sehr dankbar, es wenigstens einmal probiert zu haben.
Den MBA solltest Du auch nicht zu lange nach hinten verschieben, da es eine ideale Altersrange gibt, bei der Du irgendwann als Applicant nicht mehr in Frage kommst.
Fazit: Just go for it! Wenn Du Inspiration brauchst, hat Christin einen Artikel über ihre eigene Application formuliert.
4.Empfehlungsschreiben formuliere ich einfach selbst vor
Bitte nicht. Für Deine Bewerbung benötigst Du Essays, in denen man Deinen Schreibstil erkennen wird. Sollte dieser zu nah an den Recommendations sein, kann das Red Flags auslösen. Suche Dir daher immer Recommender, die Dich so wertschätzen, dass sie sich für Dich mehrere Stunden und vielleicht auch Tage an den PC setzen und sehr aufwendige und positive Empfehlungsschreiben formulieren.
Fazit: Bitte nicht.
5. Die MBA Bewerbung schaffe ich alleine
Ein großer Prozentsatz der Studierenden an den Top Business Schools hat für ihre Bewerbung Unterstützung genutzt. Vor allem die Essays benötigen enorm viel Feingefühl, da sie in der Application – abhängig von der Business School – eine wichtige Rolle spielen und über Ablehnung oder Aufnahme entscheiden können. Sowohl Schreibstil als auch Inhalt unterscheiden sich stark von deutschen Anforderungen, weshalb es vielen deutschen Applicants schwerfällt, Essays im Business School Stil zu schreiben. Gerade auch das deutsche Understatement muss gezielt an die US-amerikanische Herangehensweise angepasst werden, ohne dass die professionellen Stationen sowie Goals zu übertrieben oder untertrieben wirken.
Fazit: Zumindest für die Essays solltest Du Dir Unterstützung holen. In unserer mehrjährigen Erfahrung mit Applicants haben wir festgestellt, dass die Essays einerseits zu Kopfzerbrechen führen und andererseits auch unterschätzt werden.
6. Der MBA ist mir zu teuer
Das MIT gibt für die kompletten Kosten des MBA im akademischen Jahr 2021-2022 einen Gesamtbetrag von $117,998 an. Inkludiert in dieser Summe ist Housing, Ernährung und auch der Computer, aber dennoch sind die Kosten enorm hoch. Allerdings muss das nicht bedeuten, dass Du am Ende Deines Studiums mit einem Berg Schulden die Business School verlässt. Scholarships, Praktika oder auch die deutsche Steuer können zu einer erheblichen Reduktion der Kosten beitragen. Wir haben für diesen Fall zwei Blogartikel („MBA an den Eliteuniversitäten – sinnvolles Investment?“ und „Studiengebühren an Eliteuniversitäten„) vor einigen Monaten verfasst, der Dir das genauer erklärt.
Fazit: Es ist teuer, aber mit einigen Tipps und Tricks lassen sich die Kosten stark reduzieren. Mit unseren Klient*innen konnten wir im Schnitt $30.000 Reduktion der Kosten realisieren, in dem wir ihnen versteckte Möglichkeiten der Finanzierung sowie weitere Stipendien aufzeigten.
7. Die Bewerbung mache ich nebenher
Sicherlich hat die ein oder andere Person genug Kapazitäten, um die Bewerbung neben dem Job oder dem Studium vorzubereiten. Für die meisten aber bedeutet eine MBA Application Monate voller Arbeit, Stress und psychischer Ausnahmesituation.
Die GMAT Vorbereitungen sind langwidrig, der GMAT Test selbst sehr fordernd. Hierfür will genug Zeit und Raum eingeplant werden. Recommender zu finden, die bereit sind, sich für eine Person mehrere Tage zu nehmen, um atemberaubende Empfehlungsschreiben zu formulieren, ist ebenso zeitaufwendig. Und am Schluss müssen Essays für jede Business School geschrieben werden, die sich nicht nur im Thema unterscheiden, sondern auch an die Persönlichkeit der Business School angepasst werden.
Der psychische Stress wird anschließend durch Absagen oder Waitlists komplementiert, die vielleicht sogar zu Zeitpunkten eintreffen, an denen noch Essays geschrieben werden müssen – motivierend ist etwas anderes.
Fazit: Nimm Dir genügend Zeit, um Deine Bewerbungen ausreichend vorzubereiten. Vor allem, wenn Du in Jobs tätig bist, die rund um die Uhr Deine Aufmerksamkeit benötigen. Dieses hohe Zeitcommitment führt auch dazu, dass sich viele Applicants Unterstützung holen, die ihnen Arbeit abnehmen kann.
8. Wenn ich eine Absage erhalten habe, lehnt mich jede Business School ab
Nein. In ganz seltenen Fällen erhielten Applicants Zusagen zu allen Business Schools, bei denen sie sich beworben haben, denn das ist eher die Ausnahme. Viel üblicher ist es, dass man eine oder zwei Zusagen erhält und von allen anderen Absagen oder Waitlistnachrichten.
Fazit: Verliere nicht die Hoffnung, wenn Du Absagen erhältst, solange noch nicht alle Business Schools sich zurückgemeldet haben.
9. Es genügt, wenn ich im Application Jahr mit der Bewerbung starte
Möchtest Du Dein Profil wettbewerbsfähig machen, solltest Du so früh wie möglich beginnen, ein spannendes und vielseitiges Profil aufzubauen. Dazu gehört nicht unbedingt das Formulieren eines Essays, aber die Wahl der Extracurriculars während des Studiums oder auch die Erfahrungen, die Du gemacht hast bis hin zum Aufbau der Beziehung zu Deinen späteren Recommendern kann schon Jahre vor der Application dazu führen, dass Dein Profil sich von anderen abhebt.
Fazit: Richte Dein Profil frühzeitig aus. In unserem MBA Early Bird Paket haben wir bereits öfter gesehen, dass wichtige und wertvolle Möglichkeiten, das Profil bereits im Bachelor zu stärken, oftmals übersehen werden.
Falls Du Unterstützung benötigst, können wir Dir sehr gerne helfen.
Wir begleiten Dich bei Deiner MBA Bewerbung (auch bei Deferred Programmen direkt nach dem Bachelor bieten wir Unterstützung) oder planen mit Dir in unsere strategischen Profilentwicklung die nächsten Jahre bis zu Deiner Bewerbung.